10.4. Elektroleitungen

Für das Führen der Elektroleitungen bietet sich neben der sichtbaren Aufputzinstallation auch die Leitungsführung unter bzw. im Putz sowie die Leitungsführung in speziellen E-Steinen an.

Bei der Aufputzinstallation bleibt die Installation jederzeit zugänglich und sichtbar.

Bei der Unterputzinstallation werden die Installationsleitungen unter bzw. im Putz geführt. Bei dünnen Putzsystemen mit Dicken von 5 bis ca. 10 mm reicht die Putzdicke nicht immer aus, um die Installationsleitungen vom Putz überdecken zu lassen. An diesen Stellen werden die Leitungsbahnen ins Mauerwerk eingeschlitzt.

Schlitze für Elektroinstallationen verringern die Wanddicke und damit das Wandflächengewicht der Wand. Der Einfluss dieser Schwächungen auf den Schallschutz ist jedoch derartig gering, dass er in der Praxis nicht berücksichtigt werden muss. Voraussetzung ist dabei, dass die Schlitze sachgemäß hergestellt und wieder verschlossen werden.

Beim Einbau von Zählerschränken in Nischen oder bei Unterputzverlegung von Rohrleitungen sind neben einer möglichen Minderung der Schalldämmung auch Körperschallbrücken zu befürchten. In diesen Fällen ist eine Vorwandinstallation grundsätzlich zu empfehlen.

Hinsichtlich des Brandschutzes sind Schlitze und Steckdosen in der Regel unkritisch. Beispielsweise ist es ausreichend, wenn einzelne Kabel in Schlitzen verlegt und überputzt werden. Alternativ können die Schlitze mit nicht brennbaren Brandschutzplatten, z.B. Kalzium-Silikat- oder Gips-Karton-Feuerschutz- bzw. Gipsfaser-Platten etc. verschlossen werden.

In 100 oder 115 mm dicken KS-Wänden mit Brandschutzanforderungen dürfen Steckdosen nicht unmittelbar gegenüber liegend eingebaut werden. Beim Bohren muss jedoch sichergestellt werden, dass das Loch nur auf Dosentiefe gebohrt und abschließend die Dose eingeputzt wird.

Bei der Verwendung von Steinen mit so genannten E-Kanälen erfolgt die Leitungsführung innerhalb des Steins und ist somit vor Beschädigungen jeglicher Art weitgehend geschützt. Damit die Installation in  den KS -E-Steinen über die komplette Wandhöhe erfolgen kann, ist beim Aufmauern der Wände darauf zu achten, dass die E-Kanäle vertikal exakt übereinander stehen. Zentriervorrichtungen erleichtern das Positionieren der Steine. Die E-Kanäle brauchen lediglich angebohrt zu werden. Dies spart Zeit und Bauschutt, da Schlitzarbeiten in der Regel entfallen.

Fräsen von Öffnungen für Schalterdosen. Foto: Hilti

Einziehen eines Leerrohres. Foto: KS-Quadro

Beim Verschluss der Bohrungen ist darauf zu achten, dass die Luftdichtheitsschicht (der Putz) durch den Verschluss nicht hinterlaufen wird. Steckdosen und Lichtschalter werden deshalb in einen Gipsbatzen eingesetzt. Für Außenleuchten sind z.B. auch luftdichte Schalterdosen erhältlich. Die Querverteilung erfolgt in der Decke oder den Fußbodenaufbauten. Die Installationskanäle der KS -E-Steine sind am Wandkopf zu schließen, sofern sie nicht ohnehin durch andere Bauteile luftdicht abgedeckt sind.

Kalksandsteine mit E-Kanal verschlechtern den Schallschutz nicht. Wichtig hierbei ist, dass der gleiche E-Kanal nicht von beiden Wandseiten angebohrt wird.

Beim Einbau von Elektrodosen in 115 mm dicke KS -E-Steine ist sicherzustellen, dass die Dosen mit einem Gipsbatzen eingesetzt werden.

Menü