10.5.2 Injektionsdübel
Injektionsdübel bestehen aus einem Befestigungsteil, z.B. einer Gewindestange oder einer Innengewindehülse, und Injektionsmörtel, der bei modernen Systemen vorkonfektioniert in Kartuschen geliefert wird. Harz und Härter sind in getrennten Kammern der Kartusche enthalten. Der Mörtel wird mit Hilfe eines Auspressgerätes in das Bohrloch injiziert. Dabei werden Harz und Härter in einem festen Mischungsverhältnis ausgepresst und in einer Mischwendel an der Spitze der Kartusche vollständig vermischt.
Beim Auspressen sollen die ersten Hübe nicht verwendet werden, da das vorgegebene Mischungsverhältnis noch nicht eingehalten ist. Härtet das Harz z.B. während einer Arbeitspause in der Mischwendel aus, dann kann die Kartusche nach Aufsetzen einer neuen Mischwendel weiter verwendet werden. Nach dem Einbringen der erforderlichen Mörtelmenge wird das Befestigungsteil in das Bohrloch eingedrückt. Am Bohrlochmund austretendes Harz zeigt dabei die vollständige Verfüllung des Bohrloches an.
Um in Lochsteinen die Mörtelmenge zu begrenzen, werden Netzhülsen oder Ankerhülsen aus Metall oder Kunststoff angeboten. Beim Einpressen des Mörtels spannt und verwölbt sich das Netz und passt sich dem Hohlraum im Mauerwerk an. Dadurch muss zum Erreichen der angestrebten Tragfähigkeit nicht der gesamte Hohlraum im Stein verfüllt werden und die erforderliche Mörtelmenge wird auf ein Minimum begrenzt. Dieselbe Wirkung haben Ankerhülsen aus Metall oder Kunststoff. Beim Injizieren und beim Eindrücken des Befestigungsteils wird Mörtel durch die Maschen der Ankerhülse in die beim Bohren angeschnittenen Hohlräume gepresst.